© TITV, Funktionsmuster (LED-Fadengewebe) mit nachgalvanisierten Fadenkreuzungen
© TITV, Funktionsmuster (LED-Fadengewebe) mit nachgalvanisierten Fadenkreuzungen

Fester Halt für mehr Kontaktfreudigkeit

Die Situation

Besonders praktisch im Stadtverkehr: Manche Anbieter statten ihre Fahrrad-Handschuhe mit eingebauten Blinkern aus. Und im Project Jacquard ließ Google eine klassische Jeansjacke zum innovativen Kleidungsstück mit integrierter Smart Technology im Ärmel werden. Leifähige Garne werden immer beliebter, um Textilien zunehmend mit Sensoren oder LEDs auszustatten und zu sogenannten Smart Textiles zu verarbeiten. Doch noch gibt es Hemmnisse. Beim Weben entstehen Kreuzungspunkte, an denen die Garne – anders als beim Löten – nicht fest miteinander verbunden sind. Aufgrund der ständigen Bewegung eines Textils, sind die Kontaktstellen daher besonders anfällig für Schäden durch Verbiegen.

Das Projekt

Am TITV Greiz wurde deshalb ein Galvanik-Verfahren entwickelt, welches die Haltbarkeit der Kontaktstellen an den Fadenkreuzungen verbessert und so die Zuverlässigkeit von Smart Textiles erhöht. Dabei wird in der textilen Fläche ausschließlich das leitfähige Material nachträglich mit einer Metallschicht überzogen. Anstelle des üblicherweise zyanidhaltigen wird jedoch ein schadstoffreduzierter Elektrolyt verwendet, der ohne den gesundheits- und umweltgefährdenden Stoff auskommt. Im Projekt sind auch geeignete Vor- und Nachbehandlungsschritte und anwendungsnahe Zuverlässigkeitsuntersuchungen entstanden.

Der Nutzen für den Mittelstand

Mit der innovativen Textilgalvanik lässt sich die Produktqualität beispielsweise textiler Leiterplatten oder Heizungen verbessern sowie das Verfahren weitaus umweltverträglicher durchführen. Entsprechend können Hersteller von Smarten Textilien von einem gesteigerten Vertrauen der Kunden in ihre Produkte profitieren. Mit der Lösung des TITV Greiz sind sie weiterhin in der Lage, neue Anwendungsfelder zu erschließen – etwa in der Automobilindustrie, im Bereich von Schutzkleidung, Smart Home oder auch Heiztextilien. 

Ansprechpartner

Dr. Yvonne Zimmermann
y.zimmermann@titv.de
+49 3661 611-310

Fördergeber

Finanzielle Förderung über das Forschungskuratorium Textil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF) aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) 20732 BR.